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Bodenpumpen ergänzen herkömmliche Gebäudeentwässerung

Bodenpumpen sind zusätzliche elektrisch betriebene Abwasseranlagen. Sie sind erforderlich, wenn die zu entwässernden Räume keinen Bodenablauf haben oder sich unterhalb der Kanalrückstauebene befinden. Außer Bodenpumpen in herkömmlicher zylindrischer Bauart gibt es noch die moderneren Tauchpumpen, die mobil und stationär nutzbar sind.

Gebäudeentwässerung ist für Hauseigentümer Pflicht
Wer ein Haus hat, ist verpflichtet, die in seinem Eigenheim anfallenden Abwässer vom Grundstück zu entfernen. Denn durch Duschen, Baden, Händewaschen und die Nutzung von Geschirrspüler, Waschmaschine und Toilette entstehen pro Haushalt und Tag mindestens 150 Liter Abwasser. Im Normalfall wird es von den jeweiligen sanitären Installationen über Abwasserrohre in die Grundleitung und von dort aus in die öffentliche Kanalisation transportiert. Damit sich das Schmutzwasser nicht bis ins Haus zurückstaut und dort eine Überschwemmung verursacht, ist das Abwasserrohr noch mit einer Rückstausicherung ausgestattet.

Bodenpumpen sind strombetriebene kompakt gebaute Pumpen, die meist fest auf dem Boden installiert werden. Sie dürfen nur in Räumen verwendet werden, die entweder keine Bodenentwässerung haben oder unter der Kanalrückstauebene liegen. Manche der Modelle sind sogar mobil einsetzbar und dienen zum Trockenlegen überschwemmter Keller. Andere Bodenpumpen sind Teil einer Abwasser-Kleinhebeanlage und werden zur dauerhaften Entwässerung mehrerer Sanitäreinheiten montiert.

Bodenpumpen für einzelne sanitäre Anlagen
Herkömmliche Bodenpumpen, die nur einen Abwasserzulauf haben, bestehen aus einem horizontalen zylindrischen Korpus aus Metall, dessen Bodenplatte mit dem Fußboden verschraubt wird. Die über ein Stromkabel mit der Steckdose verbundene Pumpe hat einen nach oben geöffneten Einlauf für den Abfluss der Spüle oder des Handwaschbeckens und einen Auslass, der über ein T-Stück mit der Abwasserleitung verbunden ist. Solche Bodenpumpen lassen sich nach Bedarf mit einem zum Modell passenden Feststoffabscheider kombinieren.

Für die Entwässerung eines im Keller befindlichen Handwaschbeckens reicht eine Bodenpumpe mit weniger als 2 m³ Volumen völlig aus. Sie wird direkt unter diesem installiert. Im Haus nutzbare Bodenpumpen sind dort erforderlich, wo Schmutzwasser in höher gelegene Abwasserleitungen gepumpt werden muss. Für die Trockenlegung von Gräben im Außenbereich gibt es Bodenpumpen mit wesentlich höherer Leistung.

Tauchpumpen (Tauchmotorpumpen)
Die moderne Version der zylindrischen Bodenpumpe wird Tauchpumpe oder Tauchmotorpumpe genannt. Sie ist ebenfalls in verschiedenen Größen erhältlich und hat ein Kunststoffgehäuse, einen Schwimmerschalter und ein langes Stromkabel. Mobile Tauchpumpen sind recht leicht und eignen sich zum Auspumpen überfluteter Keller.

Diese kleineren Tauchpumpen haben einen Schwimmschalter für den Automatikbetrieb, eine Leistung von 550 Watt, maximale Förderhöhe von 7 m und einen maximalen Förderstrom von 10 m³ pro Stunde. Der Einlaufquerschnitt ist großzügig bemessen, da sich in diesen Abwässern oft Feststoffe von bis zu 35 mm Größe befinden. Mobile Tauchpumpen mit höherer Pumpleistung werden zur Entwässerung von Schächten und Gruben eingesetzt.

Abwasser-Kleinhebeanlagen
Als Bestandteil einer Abwasser-Kleinhebeanlage befindet sich die Bodenpumpe (Tauchpumpe) in einem Sammelbehälter aus Kunststoff, der mit dem Stromnetz verbunden ist. Hat er drei Zuläufe, befördert sie das Schmutzwasser aus drei sanitären Installationen in die Abwasserleitung. Ein solches platzsparendes und leicht zu montierendes Modell fasst 11,5 Liter, wiegt 7,3 kg und wird direkt hinter dem WC eingebaut, weil es auf seiner Vorderseite einen großen WC-Direktanschluss hat. Rechts, links und oben befinden sich kleinere Zuläufe für Waschmaschine, Dusche und Handwaschbecken. Über den Direktanschluss gelangt Abwasser mit Fäkalien und Toilettenpapier ins Pumpenschneidwerk, wo es dann zerkleinert wird. Da das feststoffhaltige Abwasser bereits vorbehandelt wird, reicht eine geringer dimensionierte Druckleitung zum Abwasserrohr aus. Eine größere Schmutzwasser-Hebeanlage hat ein Fassungsvermögen von 23 Litern und wird auf dem Boden unter dem Waschbecken angebracht. Die seitlich am Behälter befindlichen Pumpenzuläufe nehmen verschmutztes Wasser aus Waschbecken, Dusche und Waschmaschine auf.

Beide Bodenpumpen lassen sich auf Wunsch mit speziellen strombetriebenen Alarmschaltgeräten mit Schwimmschalter betreiben. Der im Abwasser liegende Schwimmer hat einen Sensor, der einen zu hohen Wasserstand im Behälter erkennt und dann selbsttätig die Stromversorgung der Waschmaschine unterbricht, bis sich der Wasserstand wieder normalisiert hat. Kleinhebeanlagen mit Bodenpumpen werden zum Einbau von Gäste-WCs, eines zweiten Badezimmers oder einer Waschküche im Kellerbereich verwendet. Sie dürfen laut DIN EN 12050-3 nur von einem kleinen Personenkreis genutzt werden.