Wir alle kennen sicherlich die “Hollywood-Psychopathen”, die mit einer Axt hinter ihren Opfern her rennen oder diese tagelang quälen, bevor sie sie kaltblütig ermorden. Zwar gibt es diese Ausprägung einer Psychopathie auch, jedoch nur in seltenen Fällen. Eine moderate dissoziative Persönlichkeitsstörung in Form von Psychopathie kommt jedoch öfter vor als man denkt und kann dem Betroffenen einige wesentliche Nachteile verschaffen.
Was ist Psychopathie?
Psychopathie ist – wie schon erwähnt – eine schwere Form von antisozialer Persönlichkeitsstörung. In extremen Fällen ist der Betroffene überhaupt nicht dazu in der Lage, Gefühle zu empfinden oder soziale Bindungen aufzubauen. Oft schauen sich Psychopathen jedoch das Verhalten anderer Menschen ab und kopieren dieses, um gesellschaftlich akzeptiert zu werden.
Deshalb sind Menschen mit dieser Form der dissoziativen Persönlichkeitsstörung oft auf den ersten Blick sehr charismatisch, können aber auf Dauer nur oberflächliche Beziehungen aufbauen. Des Weiteren sind Psychopathen oft manipulativ.
Diese Eigenschaften müssen aber nicht unbedingt als schlecht interpretiert werden. Gerade in Führungspositionen, der Medizin oder im juristischen Bereich kann es von grossem Nutzen sein, eine leichte psychopathische Neigung zu haben und sich ausschliesslich auf Rationales konzentrieren zu können. Das ist dann allerdings keine psychiatrische Erkrankung.
Wie erkennt man eine Psychopathie?
Der kanadische Kriminalpsychologe Robert D. Hare entwickelte eine Checkliste zur Diagnostik von Psychopathie, auch PCL-R genannt. Diese umfasst 20 Eigenschaften, zu denen der Patient Stellung beziehen muss. Anschliessend wird zwischen zwei Kriterien einer psychopathischen Störung unterschieden.
Eine interpersonell-affektive Psychopathie ist gekennzeichnet durch die Manipulation anderer Menschen, um sich selbst Vorteile zu verschaffen sowie von Gefühlskälte und Verantwortungslosigkeit. Diese Art der Störung ist auf lange Sicht gesehen die konstantere von beiden. Die zweite Art ist die antisozial-deviante Form der Psychopathie. Diese ist durch einen antisozialen Lebensstil, ungenügende Verhaltenskontrolle und Abwertung anderer Menschen gekennzeichnet.
Jedoch gibt es auch Gemeinsamkeiten beider Formen: Ein Psychopath hegt oft einen promiskuitiven Lebensstil, führt kurze eheähnliche Beziehungen und verspürt einen inneren Drang zur Kriminalität.